Selbstliebe Praxis, Mindful Masturbation oder auch Orgasmic Yoga genannt, verändert  deine Beziehung zu dir selbst und deine (Paar)Sexualität massgeblich.

Denn alles beginnt bei dir selbst. Oder anders gesagt: Wie soll dein*e Partner*in wissen, wo Berührungen an dir und in welcher Art und Weise am besten durchgeführt werden sollen, wenn du es selbst nicht weisst und vor allem nicht darauf sensibilisiert bist.

Wie Mindful Masturbation funktioniert und wie du damit beginnen kannst, erfährst du in diesem Blogpost.

Hinweis zum Begriff Mindful Masturbation:
Der einfachheithalber benutze ich in diesem Blogpost den Begriff «Mindful Masturbation», denn der Begriff «Orgasmic Yoga» führt oft zu Verwirrung und der Begriff «Selbstliebe» impliziert nicht, dass es im weitesten Sinne um körperliche achtsame Selbstbefriedigung geht. Selbstliebe kann auch sein, in die Massage zu gehen oder für sich ein leckeres Essen zuzubereiten.

Wie fühlst du dich nach einer «dir dienlichen» Mindful Masturbation Sitzung?

  •  Stärkere Freiheitsgefühle
  • Mehr Lebendigkeit
  • Grösseres Fliessen und Gefühle der Verbundenheit
  • Tiefere Entspannung und Wachsamkeit

Neuroplastizität des Gehirns: neue Trampelpfade beschreiten

Die neue Gehirnforschung zeigt, dass unser Gehirn nicht «fertig» ist, wenn wir erwachsen sind, sondern dass wir sehr wohl bis zu unserem Tod unser Gehirn wie einen Muskel trainieren können. Dies nennt man die «Neuroplastizität» des Gehirns.

Wir können unser Gehirn mit neuen Reizen versorgen und dadurch neue Synapsen – also «Trampelpfade» bauen –  die bei Wiederholung der Reize zu «Autobahnen» werden. Das Gehirn lernt durch Wiederholung, und irgendwann ist das Programm so verankert, dass es automatisch läuft.

Viele unserer Autobahnen haben wir jedoch unbewusst gebaut. Oft war der Architekt der Autobahn ein negativer Glaubenssatz oder ein unbewusstes Verhaltensmuster, dies hat zur Folge, dass wir immer wieder in dieselben Situationen kommen und das Gefühl haben, «wir stecken da fest» – auch in unserer Sexualität.

Wieso spüren sich manche Menschen weniger als andere?

 Viele Menschen haben ihre Fähigkeit verloren, sich selbst zu erregen, in dem sie sinnlich ihren eigenen Körper erkunden. Die Synapsen für diese Empfindung – also  die «Autobahnen» – sind nicht vorhanden, da der eigene Körper nicht häufig genug berührt oder erforscht wird. 

eim Masturbieren versuchen wir oft, nur möglichst schnell zum Orgasmus zu kommen.  Du hast bestimmt schon erlebt, dass es Menschen gibt, die bei der kleinsten Berührung am Arm orgastisch zu stöhnen beginnen, während andere Menschen überhaupt nicht auf so eine feine Berührung reagieren, weil sie es nicht wahrnehmen.
 

Transformation deines Sexlebens

Die gute Nachricht ist: auch in unserer Sexualität können wir die Neuroplastizität des Gehirns nutzen. Und eine Technik, in der wir das anwenden, ist Mindful Masturbation. Wir können also durch Mindful Masturbation mit uns selbst Themen in unserer Sexualität «umprogrammieren», oder anders ausgedrückt: transformieren. Du kannst Mindful Masturbation sogar für das Manifestieren deiner Visionen nutzen. Wenn du hierfür mehr wissen willst, kannst du dir dieses Video von mir anschauen.

Gesunder Pornokonsum
Viele Menschen regulieren ihre sexuelle Erregung mit Pornografie und erotischen Fantasien.

Pornografie wird benutzt, um sexuelle Erregung effizient und mühelos zu machen. Diese Abhängigkeit von erotischen Bildern ist ein Grund dafür, wie die eigene Erregung unsere erotischen Fähigkeiten einengen kann.

Wenn du viel Pornografie konsumierst, wirst du vielleicht am Anfang deiner Mindful Masturbation Übungssitzungen noch weiter auf diese „vom Körper getrennten“ Arten der Erregung zurückgreifen müssen, um erregt zu werden.

Wo ist dein Fokus bei Masturbation und Sex?

Bist du mit meiner Aufmerksamkeit 100%ig in meinem Körper während des Sex und nimmst du genau wahr, wo du wie berührt wirst? Wenn ja, werden in dem Moment umso mehr Neurale Bahnen aktiviert.
Bist du jedoch mit deiner Aufmerksamkeit im Aussen, da du beispielsweise einen Porno konsumierst, werden zwar Synapsen gebildet, aber die «falschen».

Erlaube dir also, deine Masturbationspraxis zu verändern und damit diejenigen Synapsen zu bilden, welche dir dienlich sind für eine Intensiv erlebte Sexualität und hohe Sensitivität in der Körperwahrnehmung.

Der Weg ist das Ziel.

In diesem Fall kannst zu Beginn deiner Praxis, wenn es dir schwer fällt, Erregung «aus dem Nichts» heraus aufzubauen, Porno «achtsam» einsetzen: 

  • Du baust «wie gewohnt eine gewisse Erregung auf
  • Lenkst dann deine volle Aufmerksamkeit auf deinen Körper und deine Empfindungen, wendest dich vom äusseren Reiz ab
  • Hältst hier so lange als möglich deine Erregung, bis sie abflacht
  • Wendest dich dann wieder möglichst kurz dem äusseren Reiz zu.
  • Du wiederholst das möglichst regelmässig (3-7 Mal pro Woche) über einen mehrwöchigen Zeitraum, für jeweils 45-60 Minuten. 

Wie du mit deiner Mindful Masturbation Praxis konkret loslegst, erfährst du im Blogpost Wie du dir ein bewusstes Setup für deine sexuellen Begegnungen kreieren kannst.

Schreibe mir deine Gedanken an tantrainzurich@gmail.com